Woher kommt die Kraft, die es schafft, daß man am Rausch des Lebens zieht und nicht pafft?
"Es hat sich langsam angeschlichen, das Gefühl
Die Wärme ist gewichen, es ist kühl
Die Zeit die verstrichen ist ändert nichts daran,
dass die Beziehung zwischen uns alles andere als ausgeglichen ist
Doch man vergisst nicht, was man verdrängt,
man vermisst nicht, was beengt
Und es beklemmt mich, ständig festzustellen, dass ich sie
auswendig kenn, ich weiß sie ist mir unendlich fremd geworden,
wenn ich sehe wie sie pennt jeden Morgen,
wie sie riecht, die Haare ungekämmt
liegt sie da, warm, weiss, weich, blass
Sieht mich an und fragt "ist irgendwas?"
Ich kann nicht sehn wie sie aussieht,
kann nicht sehn wie sie ausgeht,
kann nicht sehn wie sie nicht aus sich rausgeht,
kann nicht sehn wie sie sich auszieht,
kann nicht sehn wie sie hier morgens aufsteht
Denn es steht mir bis hier
Der Weg zum Übernachttrennungsakt ist lang und abstrakt,
denn der Glaube, das es wieder mit ihr klappt
tappt blind durch dein Kopflabyrinth,
bis es dich aus dem takt bringt und die Tatsachen nackt sind
Aus Glück wird Pech, aus Pech wird Glück,
doch was will ich auch zurück von dieser Zeit voller Streit
wegen jeder Kleinigkeit, was mir eigentlich Schnuppe war
Weil die Bewegung auch das Salz in der Suppe war
Doch all die Dinge die verbanden verschwanden,
sind abgestanden oder verwandelten sich in miese Details,
die sie wie fieses Geschmeiß umkreisen,
die mich warnen, dass das nicht länger so weitergeht
"Wenn der Weg das Ziel ist und das Leben nur ein Spiel ist,
wie erkenn ich dann den Punkt an dem mir das zuviel ist
Wenn die Luft steht, unter Druck steht, sich der Raum dreht
Oder ist das schon zu spät?
Woher kommt die Kraft, die es schafft,
Dass man am Rausch des Lebens zieht und nicht pafft
Und überhaupt, wer sich nichts erlaubt, sich nichts traut,
der verstaubt, beraubt sich aller Dinge die er glaubt
und vertraut sich nicht"
(Die Fantastischen Vier, "Raus", 1996)
lookingforanswers am 01. Juni 10
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